"Unbelastet vom Hakenkreuz? - Schleswig-holsteinische Eliten aus Universität und Politik und ihre Wege durch die Entnazifizierung" - Dritter Themenabend in Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 in Kiel (7. Mai 2019)

Cover: Weinhandl, Ferdinand: Undeutscher Geist – Deutscher Geist, in: Schleswig-Holsteinische Hochschulblätter 9.1 (1933), S. 9.

 

In Erinnerung an die Bücherverbrennung in Kiel am 10. Mai 1933 laden das Projektteam des Kieler Gelehrtenverzeichnisses und die Universitätsbibliothek Kiel zum dritten fachwissenschaftlichen Themenabend ein.

Mit dem Mythos der „Stunde Null“ wurde ein vollständiger politischerund gesellschaftlicher Neuanfang einer gereinigten deutschen Gesellschaft nach der repressiven NS-Herrschaft propagiert. Deren Gräuel hatten in Kiel und dem gesamten Deutschen Reich unter anderem mit den Ereignissen der Bücherverbrennung vom Mai 1933 begonnen. Darüber hinaus zielte die von den Alliierten initiierte Politik der Entnazifizierungseit dem Juli 1945 auf eine Befreiung der deutschen Gesellschaft von jeglichen Einflüssen des Nationalsozialismus ab. Im Sinne der angestrebten Demokratisierung kam den Universitäten eine besondere Rolle zu. Diese sollten, nachdem sie umfassend entnazifiziert worden waren, schnell wiedereröffnet werden. Wie die Vorgänge der Entnazifizierung sich an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ausgestalteten, soll am dritten fachwissenschaftlichen Themenabend, den das Projektteam des Kieler Gelehrtenverzeichnisses und die Universitätsbibliothek Kiel gemeinsam veranstalten, beleuchtet werden. Hierbei wird zunächst ein kritischer Blick auf die Entnazifizierungsverfahren der verschiedenen Statusgruppen innerhalb des universitären Betriebes geworfen, um sich der Frage anzunähern, wie sich diese im Spannungsfeld von Entnazifizierung, Amnestien und Rehabilitierung im Schleswig-Holstein der Nachkriegszeit bewegen konnten. Ein Beispiel aus Lübeck ordnet die Vorgänge an der Christiana Albertina dann in einen regionalen Kontext ein.

 

PROGRAMM

Begrüßung

Dipl. -Geol. Rainer Horrelt, Stellvertretender Direktor der Universitätsbibliothek Kiel

Grußwort

Prof. Dr. Oliver Auge, Direktor der Abteilung für Regionalgeschichte der CAU zu Kiel

„Der Fragebogen“-Entnazifizierung an der Universität Kiel. Grundzüge und Quellen

Dr. Jörg Rathjen, Archivar Universitätsarchiv CAU zu Kiel

„Who was a Nazi?“ –Die Wege der Kieler Professoren und Professorinnen aus dem Dritten Reich

Karen Bruhn M.A., Abteilung für Regionalgeschichte der CAU zu Kiel

Die Entnazifizierung der Kieler Studienanwärter_innen von 1945 bis 1949

Marvin Groth M.A.

Ein loyaler Diener vieler Herren. Lübecks Finanzsenator Dr. Georg Kalkbrenner (1875-1956)

Dr. Jan Lokers, Archivdirektor Archiv der Hansestadt Lübeck

 

Ansprechpartner:

Karen Bruhn (M.A.)

Historisches Seminar

Abteilung für Regionalgeschichte mit Schwerpunkt Schleswig-Holstein

Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Leibnizstr. 9 / E 09, 24118 Kiel

k.bruhn@email.uni-kiel.de

 

Den gesamten Veranstaltungsflyer finden Sie hier.