Aufbauseminar zur Geschichte der Neuzeit/Regionalgeschichtliche Übung: Entnazifizierung in der schleswig-holsteinischen Landeskirche? "Selbstreinigung" und Positionierung im gesellschaftlichen Diskurs

Inhalt

Gegenstand des Seminars ist die Frage, wie die ev.-luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins nach Kriegsende mit der deutschen sowie speziell ihrer eigenen NS-Vergangenheit umging. Dafür ist zunächst die Haltung der Kirchen im ,Dritten Reich‘ eingehend zu beleuchten: Wie positionierten sich diese, wie konkret die schleswig-holsteinische Geistlichkeit zum NS(-Regime)? Dem soll anhand konkreter biografischer Fallbeispiele nachgespürt werden. Darauf aufbauend wird im zweiten Schritt zum einen der landeskirchliche Umgang mit den ,belasteten‘ Geistlichen betrachtet: Inwieweit wurde innerkirchlich entnazifiziert (sog. ,Selbstreinigung‘)? Zum anderen werden gesamtgesellschaftliche Positionierungen der Kirchen zur Entnazifizierung untersucht: Welche Rolle nahmen die Kirchen im gesellschaftlichen Entnazifizierungsdiskurs ein? Im Zentrum steht die Arbeit mit archivalischen Quellen (Landeskirchliches Archiv der Nordkirche-Kiel): Die Bereitschaft zur Teilnahme an einer Exkursion ins Archiv (sofern bis dahin wieder möglich) und zur eigenständigen Archivarbeit ist Voraussetzung.

Dozent(en)

Organisatorisches

Do 16:15 - 17:45, Online-Veranstaltung

Erwartete Teilnehmerzahl: 30

Literatur

Blaschke, Olaf: Die Kirchen und der Nationalsozialismus. Stuttgart 2014 (Reclam); Linck, Stephan: Neue Anfänge? Der Umgang der Evangelischen Kirche mit der NS-Vergangenheit und ihr Verhältnis zum Judentum. Die Landeskirchen in Nordelbien. Band 1: 1945-1965. Kiel 2013.