Proseminar Zur Geschichte der Neuzeit: Mensch-Umwelt-Beziehungen im historischen Längsschnitt an Beispielen aus Norddeutschland.

Inhalt

Klimawandel, verheerende Naturkatastrophen, die drohende Verknappung von Energieträgern – was heute regelmäßig die Titelseiten unserer Zeitungen füllt, prägte auch in Mittelalter und Früher Neuzeit das Leben der Menschen. Ob man die Kleine Eiszeit (1300-1850) betrachtet, in deren Folge Lübeck seine Stellung als wichtigster Handelsplatz für Heringe an Köln verlor, oder die Zweite Marcellusflut (1362), die Sylt vom Festland abtrennte und Husum quasi über Nacht zur Hafenstadt machte, oder auch die fast vollständige Entwaldung weiter Teile der Herzogtümer Schleswig und Holstein im Spätmittelalter, die an der Westküste eine Energiekrise auslöste, – stets bieten die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt Raum für die Entwicklung spannender historischer Fragestellungen, der in diesem Seminar genutzt werden soll. Bezogen auf das Gebiet des heutigen Schleswig-Holsteins werden die Umweltbedingungen vom Spätmittelalter bis ins 20. Jahrhundert, ihre Wahrnehmung durch den Menschen und vor allem deren Umgang mit ihrer Umwelt auf der Basis verschiedener Quellenarten und aktueller Forschungsliteratur in den Blick genommen.

Termine

Organisatorisches

Für die erfolgreiche Teilnahme wird regelmäßige und aktive Beteiligung am Seminar sowie die Übernahme eines Referats erwartet. Teil der Prüfungsleistung ist außerdem die eigenständige Abfassung einer wissenschaftlichen Hausarbeit.

Literatur

Jakubowski-Tiessen, Manfred (Hrsg.): Natur und Gesellschaft. Perspektiven der interdisziplinären Umweltgeschichte, Göttingen 2014. Winiwarter, Verena/Knoll, Martin: Umweltgeschichte. Eine Einführung, Köln 2007 (UTB Bd. 2521). Uwe Luebken: Undiszipliniert. Ein Forschungsbericht zur Umweltgeschichte, in: H-Soz-Kult, 14.07.2010, <http://www.hsozkult.de/literaturereview/id/forschungsberichte-1111> [letzter Zugriff am 9. Januar 2018].