Die Fürstinnen des Landes zwischen Macht und Schicksal [abgeschlossen 02/2017]

(Prof. Dr. Oliver Auge, Melanie Greinert (M.A.))

Das Projekt widmet sich den Fürstinnen Schleswigs und Holsteins, deren politische, kulturelle sowie dynastische Rolle in den bisherigen Darstellungen zur Landesgeschichte kaum Aufmerksamkeit fand. Mittels umfangreicher Recherchen in regionalen wie auch überregionalen Museen, Bibliotheken und Archiven und der systematischen Durchsicht von Literatur- und Quellenmaterial werden vielfältige Informationen zu den Landesherrscherinnen im Zeitraum von 1550 bis 1800 gewonnen, die nach neuesten wissenschaftlichen Kriterien erfasst und ausgewertet werden. Anhand der konkreten Lebensumstände wie Herkunft und Alltag, den umfangreichen Beziehungs- und Kommunikationsnetzwerken sowie den unterschiedlichen Handlungsmöglichkeiten werden exemplarisch das Selbst- und Rollenverständnis der Fürstinnen im höfischen Raum und ihr Agieren in der kulturellen wie auch politischen Praxis analysiert. Die Ergebnisse zeigen die mögliche Bedeutsamkeit bzw. Einflussnahme weiblicher Patronage für die regionale Sozial- und Kulturgeschichte auf und lassen Rückschlüsse auf Persönlichkeiten zu, deren Darstellung erstmalig im Rahmen des Projekts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird und ein differenziertes Bildnis der Fürstinnen des Landes ermöglicht.

Abschlusspublikation (Dissertationsschrift):

Greinert, Melanie: Teilhabe an dynastischer Herrschaft zwischen Unterordnung und Selbstbehauptung - Handlungsspielräume frühneuzeitlicher Fürstinnen am Beispiel der Herzoginnen von Schleswig-Holstein-Gottorf (1564-1721).


Literatur:
Auge, Oliver/Henningsen, Lars N./Lubowitz, Frank/Schwensen, Broder (Hgg.): Macht und Schicksal. Acht Herrscherinnen des Nordens aus acht Jahrhunderten (1200–2000) / Mellem magt og skæbne. Otte herskerinder i norden fra otte århundreder (1200–2000) (Große Schriftenreihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, 78), Handewitt 2013.