Geschichte Nordeuropas

Dienstag, 21. Juli 2015 / Tages-Exkursion: Flensburg, Zucker und Rum

 

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Die zweite Exkursion von Prof. Dr. Riis und Prof. Dr. Krieger im Sommer 2015 führte nach Flensburg, welches unter den Aspekten der Kolonialgeschichte erkundet wurde. Die Jahrhunderte alte Verbindung zu Dänemark bescherte Schleswig und Holstein eine weit vor das wilhelminische Kaiserreich zurückreichende Kolonialgeschichte und Kontakt mit außereuropäischen Kulturen. Der Besuch des Schifffahrtsmuseum an der Förde lieferte zum einen ein Bild Flensburgs, das im dänischen Gesamtstaat früh seinen Platz im Handel mit den überseeischen Besitzungen fand und dadurch Wachstum und Wohlstand entwickelte. Zum anderen verschaffte es einen Überblick über die Schattenseiten der Kolonialpolitik und des dazugehörigen Handels mit Sklaverei, Vertreibung und Ausbeutung. Für die Geschichte Flensburgs war besonders der Handel mit Zucker und später dann auch mit Rum prägend. Zunächst lieferten die Plantagen auf den Jungferninseln mit dem in Monokultur angebauten Rohrzucker den begehrten Rohstoff. Begünstigt durch die mittelalterliche Privilegierung zum Kornbrennen, bestand in Flensburg bereits eine adaptierbare Tradition für die Entwicklung zum florierenden Rumgeschäft. Noch heute besteht mit der Braasch Rum-Manufaktur, eine Rumbrennerei, welche mit ihrem Museum an die historische Verbindung der Karibik mit Flensburg erinnert. Kurze Stopps an weiteren Stationen auf der stadteigenen Rum&Zucker-Meile rundeten die Begehung der Fördestadt ab.

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Rekonstruktion Flensburgs in der Frühen Neuzeit.

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Die ehemalige Rumvielfalt Flensburgs im Schifffahrtsmuseum.

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Inhaber Walter Braasch führte durch das geschäftseigne Rummuseum.

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