Dr. Carolin Liebisch-Gümüş

An der CAU: bis Herbst 2020 
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Seit 1.10.2020 am DHI Washington (E-Mail: liebisch@ghi-dc.org)

Lebenslauf

Seit 2016: Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für die Geschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

2015: Promotionsstipendiatin am Orientinstitut Istanbul

2015: Guest Student Lecturer an der University of Chicago

2013-2016: DFG-Promotionsstipendiatin und Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Subaltern Diplomacy“ am Heidelberger Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“, Universität Heidelberg

2007-2013: Studium der Soziologie, Geschichte und Global History an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Promotion

im Okt. 2018 an der Universität Heidelberg mit einer Dissertation zum Thema „Die 'Neue Türkei' in der Internationalen Organisation: Nationsbildung als Veflochtener Ordnungsprozess 1918-38“ (betreut von Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch)

Forschungsschwerpunkte

  • Europäische Geschichte in globalhistorischen Pespektiven (19.-20. Jahrhundert)
  • Geschichte der Türkei/Osmanisches Reich
  • Internationale Geschichte und Neue Diplomatiegeschichte
  • Mobility Studies
  • Flughäfen und Migrationsgeschichte

Dissertation

Promotion im Okt. 2018 an der Universität Heidelberg mit einer Dissertation zum Thema „Die 'Neue Türkei' in der Internationalen Organisation: Nationsbildung als Veflochtener Ordnungsprozess 1918-38“ (betreut von Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch)

Habilitationsprojekt

History in Limbo. Flughafentransitzonen zwischen globaler Mobilität und lokaler Ordnung, 1945-2000

Das Projekt erforscht die Entstehung und Bedeutung von Flughafentransitzonen seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Bedingt durch den wachsenden internationalen Luftverkehr jener Zeit bildeten sich aus den Wartebereichen vor den Flugsteigen zunehmend komplexe Raumstrukturen. Sie halfen, Mobilität an der Grenze zwischen Staat und Welt zu organisieren, zu gestalten und zu kontrollieren. Entscheidend dafür war die territoriale Ambiguität, durch welche sich die Transitzone vom umgebenden Terminal absonderte und unterschied: Der Transitbereich entwickelte sich einerseits zu einer internationalisierten Grauzone jenseits der Grenzkontrollen, andererseits blieb er staatliches Hoheitsgebiet, nützte gar explizit institutioneller Gestaltungsmacht. Erforscht wird, welche Akteure und Interessen – lokal, national und international – für die Ausgestaltung von Transitzonen maßgeblich waren. Das Projekt fragt nach der Rolle territorialer Ambiguität – nicht nur für die staatliche Nutzbarmachung von Transitzonen, sondern auch für internationale Organisationen wie die WHO oder die Internationale Zivilluftfahrtorganisation sowie für private Akteure, Beschäftigte und Reisende – in unterschiedlichen Themenfeldern wie Hygiene, Duty-Free-Konsum, Sicherheit, Migration, Reiseerleben und Wartekultur. Der Transitbereich dient als Untersuchungsraum für eine globale Mikrogeschichte von Flugmobilität und ihrer Kontrolle. Dabei wird er nicht als feststehender Raum verstanden, sondern als mehrdeutiges, wandelbares Ergebnis von Aushandlungsprozessen im Spannungsfeld von grenzüberschreitender Mobilität, liberalem Internationalismus und territorialer Ordnung. Das Projekt sieht vor, Transitzonen in unterschiedlichen Weltregionen vergleichend zu untersuchen. Auf diese Weise werden globale Einflussfaktoren ebenso sichtbar wie deren Wechselwirkung mit regional spezifischen Entwicklungen. Besonderes Augenmerk gilt der lokalen Einbettung der Transitzone und damit den Interaktionen zwischen den Akteuren, die den Raum vor Ort prägten – wie Polizei, Zollbeamte, Ladengeschäfte und Flughafengesellschaften – und den Reisenden, die ihn durchquerten. Dieses Vorgehen verspricht neue Einsichten in die kleinräumlichen Strukturen und lokalen Eigendynamiken, durch die übergeordnete Mobilitätspolitiken vor Ort umgesetzt und erlebt wurden.

Publikationen

Monographie

  • Verflochtene Nationsbildung. Die Neue Türkei und der Völkerbund 1918-38 (Studien zur Internationalen Geschichte Bd. 48), De Gruyter Oldenbourg: Berlin - Boston 2020, doi: 10.1515/9783110643510.

Herausgeberschaft

  • (zusammen mit Benjamin Auberer und Timo Holste) New Global Studies 10/3 (2016), Special Issue: Editors' Forum. Situating Internationalism 1919-1940s.

Aufsätze

  • Embedded Turkification. Nation Building and Violence within the Framework of the League of Nations, in: International Journal of Middle East Studies 52/2 (2020), S. 229-244 (2020), doi: 10.1017/S0020743819000904. open access
  • Intersecting Asymmetries. Turkey’s Internationalization in the 1920s and the Limits of the Postcolonial Approach, in: AUC Studia Territorialia 19/1 (2019), S. 13-41, doi: 10.14712/23363231.2019.15. open access 
  • Defending Turkey on Global Stages. The Young Turk Reşit Saffet’s Internationalist Strategy in 1919, in: New Global Studies 10/3 (2016), S. 217-251, doi: 10.1515/ngs-2016-0022. open access
  • (zusammen mit Benjamin Auberer und Timo Holste) Editors' Note. Situating Internationalism 1919-1940s, in: New Global Studies 10/3 (2016), S. 201-216.

Rezensionen

  • Rohdewald, Stefan/Conermann, Stefan/Fuess, Albrecht (Hrsg.): Transottomanica. Osteuropäisch-osmanisch-persische Mobilitätsdynamiken. Perspektiven und Forschungsstand. Göttingen 2019, in: Connections. A Journal for Historians and Area Specialists, 27.03.2020. Zum Text
  • Kolonialgeschichte als Herausforderung für deutsche Museen, Koloniale Spurensuche in Heidelberg online, 19.03.2017 (zusammen mit Caroline Authaler und Danijel Cubelic). Zum Text

Tagungsberichte

  • Narrative der Globalgeschichte, 16.05.2019 – 18.05.2019 München, in: H-Soz-Kult, 03.07.2019. Zum Text