Erik Kömpe

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Leibnizstraße 8, Raum 116
Telefon: 0431-880 1842
koempe@histosem.uni-kiel.de

Lebenslauf

seit 2023: wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt „Die Praxis der beruflichen Rehabilitation behinderter Jugendlicher und Erwachsener in der Bundesrepublik Deutschland (1969-1990)“

 

2020-2023: Studium der Fächer Geschichte und Chemie an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel (Abschluss: M. Ed.)

 

2019-2023: studentische / wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für die Geschichte des 19.-21. Jahrhunderts, Prof. Dr. Gabriele Lingelbach

 

2016-2020: Studium der Fächer Geschichte und Chemie im Profil Lehramt an Gymnasien an der Christian-Albrechts Universität zu Kiel (Abschluss: B. A.)

 

Forschungsschwerpunkte

  • Disability History
  • Intersektionalität
  • Geschichte der beruflichen Bildung

Dissertationsprojekt

Die Praxis der beruflichen Rehabilitation behinderter Jugendlicher und Erwachsener in der Bundesrepublik Deutschland (1969-1990)
(Projektförderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft - DFG)

Das Projekt befasst sich mit der Berufsausbildung von Jugendlichen mit Behinderung in Berufsbildungswerken (BBW) und dem dualen System in Betrieben sowie der Weiterbildung und Umschulung von Erwachsenen mit Behinderung in Berufsförderungswerken (BFW) in der Bundesrepublik Deutschland. Die BBWs und BFWs wurden im Verlauf der 70er Jahre immer relevanter, da Expert*innen am Übergang von den 60er zu den 70er Jahren der Meinung waren, die Ausübung einer Erwerbsarbeit sei der Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Behinderung.

Bisher wurde die berufliche Rehabilitation primär als ein Teil der Sozialpolitik untersucht, wobei politische Akteure und deren Handlungsmacht im Zentrum standen. Im Anschluss daran legt dieses Forschungsvorhaben sein Hauptaugenmerk auf die Praxis innerhalb der Einrichtungen und erforscht den Alltag während der Maßnahmen. Die Rehabilitand*innen mit Behinderung sollen in diesem Kontext nicht nur als passive Teilnehmer*innen der Maßnahmen, sondern als handelnde Individuen mit eigenen Wünschen und einer eigenen Gestaltungsmacht verstanden werden. Inwiefern welche Gruppe von Menschen mit Behinderung Einfluss auf die Rehabilitationspraxis hatte, soll mithilfe einer intersektionalen Analyse anhand der Kategorien gender, class, Alter sowie der Art und Ursache der Behinderung untersucht werden. Neben eben jenen Aushandlungsprozessen zwischen Menschen mit Behinderung und den Einrichtungsleitungen beziehungsweise den Trägern der Einrichtungen, spielen auch Aushandlungsprozesse zwischen verschiedenen Gruppen von behinderten Menschen eine Rolle. Diese zeigen sich beispielsweise bei der Konkurrenz um sichere Arbeitsplätze. Inwiefern diese Aushandlungsprozesse sich über den untersuchten Zeitraum wandelten, soll vor dem Hintergrund von Aufmerksamkeitskonjunkturen, sich verändernder Vorstellungen von Behinderung und des strukturellen Wandels der Arbeitswelt analysiert werden.