Neben der staatlichen Zugehörigkeit zur dänischen Monarchie und den Verwaltungs- und Rechtsstrukturen interessieren insbesondere das Helgoländer Lotsenwesen sowie die Identität der Insulaner zwischen Friesisch, Dänisch und Deutsch. Im Mittelpunkt der Forschungen stehen die Quellenbestände im schleswig-holsteinischen Landesarchiv sowie im dänischen Reichsarchiv in Kopenhagen.
Im Zusammenhang mit diesem Projekt wurde im Sommersemester 2012 ein Projektseminar mit Kieler Studierenden durchgeführt; gegenwärtig entstehen am Lehrstuhl zwei Master-Arbeiten.
Die Schlacht bei Sehestedt 1813 ... und was davon heute übrig geblieben ist ...
Warum kommt alljährlich eine dänische Delegation an ein Denkmal im Dorf Sehestedt... und legt dort mit militärischem Zeremoniell einen Kranz nieder?
Warum muss dieses Denkmal bis heute vom Sehestedter Gutsherrn gepflegt werden?
Warum wissen viele Sehestedter nicht, was das Denkmal in ihrem Ort bedeutet?
Diesen und anderen Fragen soll in einem Projektseminar (einschließlich eines Wochenendseminars) in einer deutsch – dänischen Kooperation mit einer Oberstufenklasse des Gymnasiums Kronshagen und des dänischen Gymnasiums in Schleswig sowie der Gemeinde Sehestedt gemeinsam nachgegangen werden.
Im Mittelpunkt der gemeinsamen Arbeit stehen die Analyse des historischen Kontextes, das deutsch – dänische Verhältnis und die beiden Erinnerungskulturen.
Am 15.06.2013 wird die Posterausstellung als Ergebnis des Projektseminars in Sehestedt eröffnet. Sie kann den ganzen Sommer über immer Samstags und Sonntags von 14 - 16 Uhr im "Haus der Geschichte" in Sehestedt besucht werden.
Während des Ersten Weltkrieges wurden im Lockstedter Lager in Schleswig-Holstein Führungsoffiziere für den finnischen Kampf gegen die russische Herrschaft über Finnland ausgebildet. Seit Erlangung der Unabhängigkeit 1917 stellen die Finnischen Jäger ein nationales Symbol und Integrationsobjekt dar.
Im Projektseminar werden in Kooperation mit dem Museum Hohenlockstedt Informationstafeln für eine internationale Ausstellung erarbeitet, die Anfang 2014 in Hohenlockstedt sowie in einem finnischen und einem belgischen Museum gezeigt werden soll.
Heinrich Christian Schumacher und die Vermessung der Kimbrischen Halbinsel
2020 jährt sich die Vermessung der „Braaker Basislinie“ zum 200. Mal. Diese Linie war der Ausgangspunkt für die trigonometrischen Vermessungen der kimbrischen Halbinsel durch den Altonaer Astronom Heinrich Christian Schumacher (1780-1855). In Zusammenarbeit mit dem Göttinger Mathematiker Carl Friedrich Gauß (1777-1855) legte Schumacher ein Netz voller Dreiecke über das Land, um so zentimetergenaue und für die damalige Zeit modernste Karten anzufertigen. Gleichzeitig schuf Schumacher so astronomische Daten, die Aufschluss über die Form der Erdkugel gaben.
Der Lehrstuhl der Geschichte Nordeuropas nahm dieses Jubiläum zum Anlass, um sich näher mit der Geodäsie der damaligen Zeit innerhalb eines Projektseminars zur Wissenschaftsgeschichte im Sommersemester 2019 zu beschäftigen. In Kleingruppen gingen Studierende der Frage der Forschungs- und Vermessungspraxis im 19. Jahrhundert, den Gründen für so ein kostspieliges Projekt, der Kommunikation mit anderen Wissenschaftlern und Projektteilnehmenden und der Rezeption der Triangulation nach. Als Quellen standen dabei die Originaldokumente der Triangulation, der publizierte Briefwechsel mit Gauß, sowie die Originalinstrumente und weitere verschiedene Quellen zur Sozial- und Politikgeschichte zur Verfügung. Aber auch Exkursionen zur ehemaligen Sternwarte Altonas, der Wirkungsstätte Schumachers, und zum Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig- Holsteins gaben Einblicke in die Vermessungsgeschichte und ihre Bedeutung für die heutige Zeit.
Ein Teil der Ergebnisse stellen die Poster da, die zurzeit im Flur des Historischen Seminars (vor R. 106/107) hängen.