"Wie erinnern? Was erforschen? - Neue Perspektiven auf die Kieler Bücherverbrennung" - Sechster Themenabend in Erinnerung an die Bücherverbrennung 1933 in Kiel (9. Mai 2023)

Veranstalter: Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert, in Zusammenarbeit mit der Niederdeutschen Bühne Kiel e. V. 

Ansprechpartnerin: Anne Krohn, M.Ed. (Historisches Seminar, Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, akrohn@histosem.uni-kiel.de)

Veranstaltungsort: Niederdeutsche Bühne Kiel e. V., Wilhelmplatz 2, 24116 Kiel 

Vor 90 Jahren, am 10. Mai des Jahres 1933, brannten in Kiel die Bücher. Zu nächtlicher Stunde setzte sich ein Fackelzug in Bewegung, um von der Universitätsaula der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) zum zentralen Wilhelmplatz zu marschieren. Dort fand der Höhepunkt der sogenannten Aktion „wider den undeutschen Geist“ statt: Wie in zahlreichen anderen Universitätsstädten fel die von der Deutschen Studentenschaft in ihren schwarzen Listen aufgeführte „verbrennungswürdige“ Literatur auch in Kiel den Flammen der Scheiterhaufen zum Opfer. Nur kurz zuvor hatte der Kieler Philosophieprofessor Ferdinand Weinhandl auf einer Versammlung in der vollbesetzten Aula seine Gefolgschaft mit martialischen Worten auf die Bücherverbrennung eingestimmt: „In einer Stunde wird die deutsche Studentenschaft ein Stück des Ungeistes der letzten vierzehn Jahre den Flammen übergeben.“

Anlässlich des 90. Jahrestages der Kieler Bücherverbrennung laden das Projektteam des Kieler Gelehrtenverzeichnisses gemeinsam mit dem Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert zu einem fachwissenschaftlichen Themenabend in die Räumlichkeiten der Niederdeutschen Bühne direkt am geschichtsträchtigen Wilhelmplatz ein. Die Ereignisse im Mai 1933 sollen den Ausgangspunkt bieten, um einen aktuellen Blick auf die Forschung zur Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit zu werfen. Dabei schauen wir diesmal auch über den Kieler Tellerrand hinaus und gehen der Frage nach, wie mit Gegenständen aus der NS-Zeit umgegangen, was erforscht, wie erinnert werden soll. 

Programm

Die Veranstaltung beginnt um 17.45 Uhr. 

Begrüßung 

Prof. Dr. Oliver Auge

Direktor der Abteilung für Regionalgeschichte der CAU

Dr. Sabine Moller

Zentrum zur Geschichte Kiels im 20. Jahrhundert

Grußworte 

Hans-Werner Tovar

Stadtpräsident der Stadt Kiel

Claudia Ricarda Meyer

Kanzlerin der CAU

Aufmachen statt Abschließen. Sammeln und Ausstellen von Nationalsozialismus und seinem Erbe im Haus der Geschichte Österreich

Laura Langeder, M.A.

Junior Sammlungskuratorin am Haus der Geschichte Österreichs

„In ganz Deutschland werden heute in dieser Nacht Tausende von Schriften und Büchern verbrannt werden […]“ – Aktuelle Einblicke in die Forschung zur Kieler Bücherverbrennung

Karen Bruhn, M.A. und Anne Krohn, M.Ed.

Abteilung für Regionalgeschichte der CAU zu Kiel