Proseminar zur Geschichte der Neuzeit: Die Borussifizierung Schleswig-Holsteins ab 1867

Inhalt

Nach dem deutsch-dänischen Krieg von 1864 und dem deutsch-deutschen Krieg von 1866 wurden die ehemaligen Herzogtümer Schleswig und Holstein als neue Provinz in den preußischen Staat eingegliedert und damit nach 1871 Teil des Deutschen Reiches. In Schleswig-Holstein wurde seit 1863 die Vorstellung präferiert, ein eigenständiges Herzogtum Schleswig-Holstein unter der Vorherrschaft Friedrichs VIII. von Augustenburg zu bilden. Nach der Annexion 1866 gab es daher eine große Oppositionsbewegung in der neuen Provinz, und man versuchte sich gegen die preußische Vorherrschaft zur Wehr zu setzen. In den kommenden 30 Jahren söhnten sich jedoch viele Schleswig-Holsteiner mit Preußen und ihrer Zugehörigkeit zum Deutschen Kaiserreich aus. Mit der Geschichte Schleswig-Holsteins und seinen Bewohnern in den bewegten Zeiten des 19. Jahrhunderts und mit der Frage, wie es gelang, die patriotischen Schleswig-Holsteiner in ein „einheitliches, preußisch-deutsches Staatsvolk“ zu verwandeln, damit soll sich dieses Seminar befassen. Zudem wird neben der Auseinandersetzung mit dem Thema eine grundlegende Einführung in die Methodik des wissenschaftlichen Arbeitens in der Geschichtswissenschaft gegeben. Regelmäßige Teilnahme, rege Mitarbeit sowie die Anfertigung einer ca. 12-seitigen Hausarbeit im Anschluss an das Seminar sind Voraussetzung für den Erwerb eines Leistungsnachweises.

Termine

Literatur

Ernst Opgenoorth/ Günther Schulz: Einführung in das Studium der Neueren Geschichte, 7. Aufl., Paderborn u.a. 2010; Ulrich Lange (Hg.): Geschichte Schleswig-Holsteins. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, 2. Aufl., Neumünster 2003; Carsten Jahnke: Die Borussifizierung des schleswig-holsteinischen Geschichtsbewußtseins, 1866-1889, in: Zeitschrift der Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte 130 (2005), S. 161-190.