Einführungsvorlesung in die Regionalgeschichte: Die Geschichte der Stadt Kiel

Inhalt

Das 1242 mit Stadtrecht versehene, zwischen den älteren urbanen Zentren Schleswig und Lübeck gelegene Kiel führte lange Zeit ein eher beschauliches Dasein einer Klein-, allenfalls Mittelstadt – obwohl es ein Zentrum des holsteinischen Adels war und zeitweilig auch als Residenz holsteinischer Landesherren diente. Genauso wenig wirkte sich die Gründung der Universität im Jahr 1665 zunächst auf die Entwicklung der Stadt aus. Nur durch den sog. Kieler Umschlag kam ihr eine zeitweilig überlokal bedeutsame Rolle zu. Schlagartig änderte sich das freilich mit der Verlegung der preußischen Marinestation von Danzig nach Kiel im Jahr 1865, welcher Vorgang als zweite Stadtgründung gewertet wird. Innerhalb von knapp 50 Jahren stieg die Bevölkerung durch die damit verbundenen Folgen mit einer reichsweit einmaligen Dynamik auf das über Zehnfache an und wurde zur Großstadt, von der nicht nur wesentliche Impulse zum Sturz des monarchischen Systems im November 1918 ausgingen, sondern als Zentrum maritimer Streitkräfte und Rüstungsfirmen nach dem Zweiten Weltkrieg nicht viel übrig war. Man spricht folgerichtig von Kiels dritter Gründung nach 1945. Dabei überwogen, wie neuerdings festgestellt wird, in vielerlei Hinsicht eher die Kontinuitäten als die Umbrüche im Vergleich zur Zeit der NS-Diktatur davor. Die Vorlesung wird wesentliche Etappen der Geschichte Kiels aufzeigen.

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Literatur

Jürgen Jensen/Peter Wulf (Hg.), Geschichte der Stadt Kiel, Neumünster 1991.