Hauptseminar zur Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit: Ländliches Leben nördlich der Elbe in Mittelalter und früher Neuzeit

Inhalt

Dorf und ländliche Gemeinde bildeten in der Vormoderne die Lebenswelt für die bei weitem meisten Menschen. Im Mittelalter aus den Bedürfnissen des täglichen Zusammenlebens und gemeinsamen Wirtschaftens erwachsen und während der frühen Neuzeit in einer gewissen Opposition zur Landesherrschaft weiter ausgebaut, galt die im Dorf (wie in der Stadt) verankerte Gemeinde der Aufklärung und dem Liberalismus des 19. Jahrhunderts als natürlicher Garant elementarer Freiheitsrechte gegenüber Obrigkeit und Bürokratie. Im Seminar werden wir uns durch quellennahe Arbeit darum bemühen, „der“ ländlichen Gemeinde im Bereich nördlich der Elbe chronologisch und typologisch näher zu kommen. Wer bildet die Gemeinde? Wann bildet sich diese? Zu welchem Zweck wird sie gebildet? Welche Quellen gibt es zur Beantwortung dieser Fragen eigentlich? Die Bereitschaft zur intensiven, im Selbststudium vorbereiteten Quelleninterpretation im Plenum wird erwartet. Regelmäßige Teilnahme ist, wie stets, für den Erwerb eines Leistungsnachweises höchst relevant.

Termine

Literatur

Oliver Auge/Kurt Andermann (Hg.), Dorf und Gemeinde. Grundstrukturen der ländlichen Gesellschaft in Spätmittelalter und Frühneuzeit (Kraichtaler Kolloquien, Bd. 8), Epfendorf 2012. Ulrich Lange (Hg.), Landgemeinde und frühmoderner Staat. Beiträge zum Problem der gemeindlichen Selbstverwaltung in Dänemark, Schleswig-Holstein und Niedersachsen in der frühen Neuzeit (Kieler Historische Studien, Bd. 32), Sigmaringen 1988.
Martin Rheinheimer, Die Dorfordnungen des Herzogtums Schleswig, 2 Bde. (Quellen und Forschungen zur Agrargeschichte, Bd. 46.1-2), Stuttgart 1999.