Aufbauseminar zur Geschichte der Neuzeit / regionalgeschichtliche Übung: Die ev.-luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins im Nationalsozialismus

Inhalt

Während wohl kaum ein Thema geschichtswissenschaftlich so intensiv beforscht wurde wie der Nationalsozialismus, stellen die (evangelischen) Kirchen im ,Dritten Reich‘ ein noch verhältnismäßig junges Forschungsfeld dar. Beleuchtet wird im Seminar die Rolle der evangelischen Kirchen im NS-Staat unter besonderer Berücksichtigung der schleswig-holsteinischen Geistlichen: Wie verhielten sich diese zum Nationalsozialismus? Neben der Erarbeitung der (landes)kirchlichen Entwicklungen und Rahmenbedingungen im ,Dritten Reich‘ wird der Fokus insbesondere auf der Untersuchung des konkreten pastoralen Verhaltensspektrums von NS-Aktivismus über kirchliche Selbstbehauptung bis hin zum Widerstand liegen, dem anhand verschiedener biografischer Fallbeispiele nachgespürt werden soll. Da die meisten Pastoren bisher nicht Gegenstand der Forschung waren, wird quellenbasiertes Arbeiten im Vordergrund stehen: Die Bereitschaft zur (auch für Haus- und spätere Qualifikationsarbeiten dienlichen) Teilnahme an einem Ausflug ins Landeskirchliche Archiv der Nordkirche-Kiel sowie (bei zu erbringenden Prüfungsleistungen) Archivarbeit ist Voraussetzung. Zum Abschluss wird die Haltung der katholischen Kirche thematisiert sowie ein Ausblick auf die kirchliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in der Nachkriegszeit erfolgen: Wie positionierten sich die Kirchen im gesellschaftlichen Entnazifizierungsdiskurs, wie wurde mit den ,belasteten‘ Geistlichen verfahren?

Dozent(en)

Organisatorisches

Übung, 2 SWS
Zeit und Ort: Do 16:15 - 17:45, LS8 - R.101/102
vom 6.4.2020 bis zum 5.7.2020

Erwartete Teilnehmerzahl: 30

Die Sitzung am 16.04.2020 findet im Landeskirchlichen Archiv der Nordkirche-Kiel (Winterbeker Weg 51) statt.

Literatur

Blaschke, Olaf: Die Kirchen und der Nationalsozialismus. Stuttgart 2014 (Reclam).