Der Wiener Frieden 1864. Ein deutsches, europäisches und globales Ereignis, hrsg. von Oliver Auge, Ulrich Lappenküper und Ulf Morgenstern (Otto-von-Bismarck-Stiftung, Wissenschaftliche Reihe, 22), Paderborn 2016.

Zwei Studenten und eine Tasse Kaffee

 

Über Ursachen und Verlauf des deutsch-dänischen Krieges sind wir gut unterrichtet. Der Frieden von Wien, der das militärische Ringen beendete, indem er die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg der gemeinsamen Verwaltung Preußens und Österreichs unterstellte, ist fast vergessen.

150 Jahre nach der Unterzeichnung des Vertrags stellt der Band die Perzeptionsgeschichte des Friedens in den Mittelpunkt der Betrachtung. Dabei wird der deutsch-dänische Krieg nicht mehr nur als lokaler Konflikt im Ostseeraum, sondern als ein Ereignis begriffen, dessen Verlauf und Beendigung über Dänemark und die deutschen Staaten hinaus auch in den europäischen, ja außereuropäischen Machtzentren Aufmerksamkeit erzeugte. Wie wurde der Wiener Frieden im Deutschen Bund aufgenommen, wie von den europäischen Groß- und Mittelmächten, wie in den USA, in Japan oder Lateinamerika? Durch die Untersuchung der deutschen, europäischen und globalen Wahrnehmung werden bisher vernachlässigte Aspekte der weltweiten Verflechtung in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgezeigt.