startbildAls Klammer zwischen Antike und Neuzeit verweist das Mittelalter nachdrücklich auf die Einheit der Geschichte. Mehr noch als die Verbindungslinien zur Gegenwart stehen im Studium die so ganz anders gearteten und uns heute fremd erscheinenden Lebensformen und Wesenszüge des Mittelalters im Vordergrund: die eigentümliche Verbindung, die Antike, Christentum und Germanentum in diesem Jahrtausend eingegangen sind, die enge Verzahnung von Kirche und Welt, von Religiösem und Profanem, aber auch die materiellen Lebensgrundlagen. Wer sich auf dieses faszinierende Gegenmodell der Gegenwart einläßt, der wird fast automatisch zum "Blick über den Tellerrand" und zu methodischen Anstrengungen gezwungen, die, an diesem Zeitalter beispielhaft eingeübt, auch auf andere Bereiche der Geschichte und auf Nachbarfächer übertragbar sind. Die relative Quellenarmut im Mittelalter nötigt in noch höherem Ausmaß als in der neueren Geschichte zu einer besonders gründlichen Analyse der Einzelquelle, zum interdisziplinären Austausch und immer wieder zur Einordnung des Spezialproblems in europaweite Zusammenhänge.

 

 

 

 

 

 

 

 

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