Übersetzung der Chronica Slavorum des Arnold von Lübeck

(Prof. Dr. Oliver Auge gemeinsam mit Prof. Dr. Christian Lübke, Greifswald, und Dr. Matthias Hardt, Leipzig)

Die in den ältesten Handschriften als „Historia abbatis Lubicensis“ bezeichnete Chronik Arnolds von Lübeck († 1211/12) gilt als eine der wichtigsten Quellen für die Reichsgeschichte des späten 12. und frühen 13. Jahrhunderts sowie für die zeitgenössische Geschichte des Ostseeraums. Allerdings steht der aktuelle Bearbeitungs‐ und Erschließungszustand in einem eklatanten Missverhältnis zur Bedeutung und zum Facettenreichtum des Werkes. Weder existiert eine kritische Textedition, die heutigen Ansprüchen genügen würde, noch gibt es eine moderne Übersetzung, die sich etwa im Universitätsbetrieb angemessen und problemlos verwenden ließe. Seit dem Ausgang der 1940er Jahre wurde eine solche neue Übersetzung zwar immer wieder angekündigt, doch kam es nie zu deren Realisierung.

Für die bekannte und verdienstvolle Reihe der Freiherr vom Stein‐Gedächtnisausgabe (FSGA) wird nun am Kieler Lehrstuhl für Regionalgeschichte in Zusammenarbeit mit Sebastian Modrow (Greifswald) eine moderne Übersetzung der Chronik Arnolds von Lübeck erstellt. Für den zugehörigen Kommentar zeichnen sich Prof. Dr. Christian Lübke und Dr. Matthias Hardt (beide GWZO Leipzig) verantwortlich.

Die Übersetzungsarbeiten sind abgeschlossen. In Kürze ist mit dem Erscheinen des Textes zu rechnen. Ein konkreter Erscheinungstermin steht noch nicht fest.

 

Auswahl an Publikationen der Forschungsstelle

Auge, Oliver: Probleme der Übersetzung von Arnolds Chronik: Ein Werkstattbericht, in: Freund, Stephan/Schütte, Bernd (Hgg.): Die Chronik Arnolds von Lübeck. Neue Wege zu ihrem Verständnis (Jenaer Beiträge zur Geschichte, Bd. 10), Frankfurt a.M. u.a. 2008, S. 25‐43.