Heinrich Christian Schumacher und die Vermessung der Kimbrischen Halbinsel
2020 jährt sich die Vermessung der „Braaker Basislinie“ zum 200. Mal. Diese Linie war der Ausgangspunkt für die trigonometrischen Vermessungen der kimbrischen Halbinsel durch den Altonaer Astronom Heinrich Christian Schumacher (1780-1855). In Zusammenarbeit mit dem Göttinger Mathematiker Carl Friedrich Gauß (1777-1855) legte Schumacher ein Netz voller Dreiecke über das Land, um so zentimetergenaue und für die damalige Zeit modernste Karten anzufertigen. Gleichzeitig schuf Schumacher so astronomische Daten, die Aufschluss über die Form der Erdkugel gaben.
Der Lehrstuhl der Geschichte Nordeuropas nahm dieses Jubiläum zum Anlass, um sich näher mit der Geodäsie der damaligen Zeit innerhalb eines Projektseminars zur Wissenschaftsgeschichte im Sommersemester 2019 zu beschäftigen. In Kleingruppen gingen Studierende der Frage der Forschungs- und Vermessungspraxis im 19. Jahrhundert, den Gründen für so ein kostspieliges Projekt, der Kommunikation mit anderen Wissenschaftlern und Projektteilnehmenden und der Rezeption der Triangulation nach. Als Quellen standen dabei die Originaldokumente der Triangulation, der publizierte Briefwechsel mit Gauß, sowie die Originalinstrumente und weitere verschiedene Quellen zur Sozial- und Politikgeschichte zur Verfügung. Aber auch Exkursionen zur ehemaligen Sternwarte Altonas, der Wirkungsstätte Schumachers, und zum Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig- Holsteins gaben Einblicke in die Vermessungsgeschichte und ihre Bedeutung für die heutige Zeit.
Ein Teil der Ergebnisse stellen die Poster da, die zurzeit im Flur des Historischen Seminars (vor R. 106/107) hängen.