Forschungsprojekte

LETHE: (e-)Learning the invisible history of Europe through material culture

Die Abteilung Didaktik der Geschichte ist Teil des Projekts LETHE: (e-)Learning the invisible history of Europe through material culture. Das Projekt rückt mit Fokus auf das historische Lernen die Entwicklung von Lese- und Schreibkompetenzen, von kritischem Bürger*innensinn und zivilen Werten bei Schüler*innen in den Vordergrund. Einen Ansatz der Material Studies verfolgend zielt das Projekt dabei darauf ab, digitale Lehr-Lern-Materialien bereitzustellen, die kritisches Denken und ein kritisch reflektiertes Geschichtsbewusstsein fördern.

Konkret handelt es sich beim LETHE um ein innovatives Erasmus+ Projekt, das die verborgenen Geschichten, sogenannte Hidden Histories, sichtbar macht, die aktuell in den Curricula und Leitlinien europäischer Schulen fehlen. Dabei werden zugleich forschungsbasierte Ansätze umgesetzt, die ebenfalls in Klassenzimmer rückwirken können.

LETHE bringt Forscher*innen von 11 Institutionen aus 8 europäischen Ländern zusammen (Portugal, Spanien, Deutschland, Schweiz, Schweden, Italien, Irland, Griechenland) und kooperiert zusätzlich Lehrkräfte aus portugiesischen und deutschen Schulen. Das Projekt wird im Rahmen des Erasmus+ Programms von der Europäischen Kommission finanziert.

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier

An der CAU Kiel werden aktuell Lehr-Lern-Bausteine ausgestaltet, die den Umgang Kiels mit seinem postkolonialen Erbe im Stadtbild behandeln. Dies erfolgt am Beispiel des sogenannten „Afrika-Viertels" in Kiel-Dietrichsdorf und berührt die Themen Kolonialismus, Kolonialrevisionismus und Postkolonialismus sowie den Umgang mit eben diesen Thematiken in der regionalen Erinnerungs- und Geschichtskultur.

 

Zertifikatskurs: „Antisemitismuskritische Bildung in (Hoch-) Schule und Gesellschaft“

Antisemitismus ist eine ernste Gefahr für offene, freiheitlich-demokratische und rechtsstaatliche Gesellschaften. Gerade der Geschichtsunterricht hat die Aufgabe, Lernende in die Lage zu versetzen, am demokratischen Gemeinwesen und an der Gestaltung der politischen Kultur teilzuhaben (vgl. Fachanforderungen Geschichte SH, S. 12).

Dazu gehört es, Antisemitismus in seinen historischen und gegenwärtigen Formen erkennen, benennen und bekämpfen zu können. Gleichzeitig gilt es für angehende Geschichtslehrkräfte, Unterrichtseinheiten, sei es zur Shoah, zum jüdisch-christlichen Zusammenleben oder zur Geschichte des sog. Nahostkonflikts pädagogisch-didaktisch so zu gestalten, dass menschenfeindliche Inhalte wie Antisemitismus nicht reproduziert werden und  multiperspektivische und schülerorientierte Zugänge gewählt werden, um einen reflektierten und konstruktiven Umgang mit diesen Fragestellungen zu ermöglichen.

Um Studierende des Lehramtsfaches Geschichte dafür vorzubereiten, hat der Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte gemeinsam mit dem Zentrum für Lehrerbildung der CAU (ZfL) und der Kieler Forschungswerkstatt den Zertifikatskurs "Antisemitismuskritische Bildung in (Hoch-) Schule und Gesellschaft" ins Leben gerufen. Am Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik können Sie unterschiedliche Lehrveranstaltungen zur jüdischen Geschichte, zu historischem und gegenwärtigem Antisemitismus und zum Holocaust sowie zur Erinnerungs- und Geschichtskultur besuchen, die für das Zertifikat angerechnet werden können sowie das Grundlagenmodul zur antisemitismuskritischen Bildung, welches in der Regel im Wintersemester in Form einer geschichtsdidaktischen Übung angeboten wird.

Für den Zertifikatskurs können Sie sich über OLAT hier anmelden.

Weitere Infos zum Zertifikatskurs finden Sie hier.

Fester Teil des Zertifikatskurses ist eine Praxisphase, welche die Studierenden unter anderem in der Kieler Forschungswerkstatt absolvieren können, indem sie einen thematisch passenden Workshop erarbeiten und mit Schulklassen durchführen. So erstellte der Jahrgang 2023 den Workshop "Antisemitismus – ein Phänomen der Vergangenheit?", der am 12.03.2024 und am 25.04.2024 mit verschiedenen Schulklassen in Kooperation mit dem zeit:werk der Kieler Forschungs:werkstatt durchgeführt werden konnte und den Studierenden wertvolle Praxiserfahrungen ermöglichte.

Fotos von Studierenden der Fachdidaktik Geschichte und des Zertifikatskurses bei der Durchführung des Programmtages "Antisemitismus – ein Phänomen der Vergangenheit?" im zeit:werk der Kieler Forschungswerkstatt. (Foto: Annika Klüter, Kieler Forschungswerkstatt.)