Umwelten verflochten. Ergebnisse, Methoden und Perspektiven einer Verbindung von Landesgeschichte und Umweltgeschichte

Tagung des Lehrstuhls für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit der AG Landesgeschichte im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands

Umwelten verflochten. Ergebnisse, Methoden und Perspektiven einer Verbindung von Landesgeschichte und Umweltgeschichte                   

18.–20. September 2024 in Erlangen
 

Anmeldungen werden bis 31. August 2024 erbeten an: anita.opielka@fau.de

Kontakt:
Prof. Dr. Gabriel Zeilinger
Lehrstuhl für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte
Department Geschichte
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Kochstr. 4
91054 Erlangen
Email: gabriel.zeilinger@fau.de


Die ökologischen Herausforderungen und Krisen der Gegenwart werfen Fragen auch an die Geschichtswissenschaften auf. Sie sind u.a. Anlass für einen verstärkten Blick auf historische Diskurse über das Verhältnis von Mensch und Natur sowie auf frühere Praktiken von Landschaftspflege, Ressourcenmanagement, Nachhaltigkeit, Ver- und Entsorgung etc. Wegen des globalen Charakters vieler der sich heute stellenden Probleme und Konflikte ist – gut 50 Jahre nach dem Bericht des Club of Rome – zum einen die globale Umweltgeschichte hierbei adressiert; zum anderen wirken ökologische Probleme oft aber auch lokal bis regional. So entstand die (inter-) nationale Umweltbewegung nicht zuletzt aus kleinräumigen Initiativen. All dies gibt Anlass, mit einer Tagung zu methodischen und thematischen Verflechtungsmöglichkeiten zwischen Landesgeschichte und Umweltgeschichte über die Genese, Veränderung und Verbindung von Naturräumen und Geschichtslandschaften sowie über die Geschichtlichkeit von Umwelterfahrungen und ökologischen Herausforderungen in kleinen bis mittelgroßen Räumen zu diskutieren. Themenfelder bei dieser interregional, interepochal sowie interdisziplinär angelegten Tagung sind mithin nicht nur Infrastrukturmaßnahmen und Ressourcenkonflikte, Nachhaltigkeitsdiskurse oder die (Über-)Nutzung von Umwelt – bis hin zu teilweise landschaftsbildenden Wirkungen, sondern auch die mit dem Thema verbundenen dynamischen Konstituierungen von Räumen sowie die Disziplingeschichte und Zukunft der Landes- und Regionalgeschichte.

 

Programm

 

Mittwoch, 18. September 2024 (Wassersaal der Orangerie, Schlossgarten)

 

Ab 13.30 Uhr: Ankunft, Anmeldung, Erfrischungen

14.30 Uhr: Begrüßungen 

Gabriel Zeilinger, Erlangen
Einführung

15.15-16.45 Uhr (Moderation: Sigrid Hirbodian, Tübingen)
Stefan Lindl, Augsburg
Regional- und Landesgeschichte als ‚engaged historiography‘. Angewandte Geschichtswissenschaft für Klimaschutz, Klimaresilienz und Umweltethik

Oliver Auge, Kiel
Nachhaltigkeit im ‚kleinen‘ Raum: Ansätze und Perspektiven der regionalhistorischen Forschung in Schleswig-Holstein

Kaffeepause

18.00 Uhr: Öffentlicher Abendvortrag
Jörg Zedler, Regensburg
Tourismus und Umweltnutzung bzw. -zerstörung im Allgäu im 20. Jahrhundert 
anschließend Empfang mit Brezen und Getränken

 

Donnerstag, 19. September 2024 (Lesesaal des Stadtarchivs Erlangen, Luitpoldstr. 47)


9.00-10.30 Uhr (Moderation: Georg Seiderer, Erlangen)

Alexander Denzler, Eichstätt
Geplante Abhängigkeiten: Verkehrsinfrastruktur und lokales Ressourcenmanagement in der Frühen Neuzeit

Thomas Martin Buck, Freiburg
Der vormoderne Wald. Versuch einer Rekonstruktion am Beispiel des Hochschwarzwaldes

Kaffeepause

11.00-12.30 Uhr
Max Grund, Jena/Kiel
Der Wald im Gemeinschaftsamt Parkstein-Weiden (Oberpfalz) und seine Geschichte(n)
Frank Uekötter, Bochum: Monokultur in Bayern und dem Rest der Welt

Mittagspause

14.00-15.30 Uhr Mitgliederversammlung der AG Landesgeschichte

15.30-17.00 Uhr (Moderation: Sunhild Kleingärtner, Bochum)

Carla Meyer-Schlenkrich, Münster

Schnittmenge gesucht: Zur Erforschung westfälischer Gewässer zwischen Umwelt- und Landesgeschichte
Marcel Schön, Tübingen/Iris Nießen, Leipzig: Lokale Pfade zur Fluvialen Anthroposphäre an Echaz (Rhein) und Eger (Donau)

Kaffeepause

17.30-19.00 Uhr
Gertrud Haidvogl, Wien

Lokale Flussgeschichten, transnationale Interaktionen und (Umwelt-)Folgen: Die Donau in Wien vom 18. bis zum 20. Jahrhundert
Niels Petersen, Göttingen: Die Versandung von Seehäfen als ökonomische, politische und technische Herausforderung (15./16. Jahrhundert)
 

Freitag, 19. September 2024 (Lesesaal des Stadtarchivs Erlangen, Luitpoldstr. 47)

09.00-10.30 Uhr (Moderation: Britta Kägler, Passau)
Arnd Reitemeier, Göttingen

Die „Lüneburger Heide“: Erfindung, Schaffung und Konservierung einer (Kultur-)Landschaft

Jan Ocker, Kiel
Vom Ödland zur agrarischen Nutzfläche. Ein umweltgeschichtlicher Blick auf die „innere Kolonisation“ Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert
Anschließend Kaffeepause

11.00-12.30 Uhr 
Jan Kellershohn, Halle

Ambivalenzen der Zerstörung. Braunkohlentagebau und regionale Naturgeschichte im 20. Jahrhundert

Martin Knoll, Salzburg
Schlusskommentar

Schlussdiskussion

ca. 13 Uhr Ende der Tagung