Dissertationsprojekt
Preußische »Rentengüter« und »innere Kolonisation« als nationale Siedlungsmaßnahme in Schleswig-Holstein (1890–1920)
Im Rahmen des landwirtschaftlichen Siedlungswesens, das vordergründig die östlichen Gebiete des Deutschen Reiches fokussierte und neben ökonomischen Aspekten auch eine nicht zu unterschätzende politische Dimension besaß, wurde für das Königreich Preußen im Jahre 1886 die (mit Blick auf die Provinzen Posen und Westpreußen geschaffene) Ansiedlungskommission in der Stadt Posen (heute: Poznań in Polen) begründet. Infolge der beiden preußischen Rentengutsgesetze von 1890 und 1891 bestanden fortan in den einzelnen Provinzen eigene Generalkommissionen mit jeweils regional verteilten Spezialkommissionen. Die in Preußen maßgeblich vorangetriebene Siedlungsmaßnahme der »Rentengüter«, bei denen es sich um kleinere bis mittelgroße und zumeist recht einfach ausgestattete Hofstellen mit einer jährlich zu entrichtenden Pachtsumme (»Rente«) handelt, ist Teil der »inneren Kolonisation«, die das seinerzeitige Bestreben meint, bis dato nicht (hinreichend) genutzte Gebiete innerhalb des Staatsterritoriums (land-)wirtschaftlich zu erschließen. Die Studie beabsichtigt, die Errichtung der Rentengutsstellen in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein zwischen 1890 und 1920 auszuleuchten.
Siehe weiterführend Jan Ocker: »Rentengüter« als politische Siedlungsmaßnahme »innerer Kolonisation« im Königreich Preußen (1890–1918). Skizze zu einem Dissertationsprojekt, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 104 (2023), S. 67–72.